Abschied von Anna

Schlagwörter

• Freundschaft
• Tod/Sterben

Teaser

Anna ist eine alte Frau, die immer für das Erzählerkind da ist. Sie spielt mit ihm, kocht Erdbeerknödel und erzählt Drachengeschichten. Eines Tages stirbt Anna und das Kind ist sehr traurig. Es erinnert sich an die Geschichte vom Drachen mit dem Zauberkoffer.

Beurteilungstext

Mit Kindern über Sterben und Tod zu sprechen ist eine erzieherische wie didaktische Herausforderung. Bilderbücher eignen sich in dem Sinne dafür, da sie die unschönen Tatsachen mit kindgerechten Symbolen ausdrücken. So ist den Autoren mit “Abschied von Anna” ein Bilderbuch gelungen, dass die Angst vor dem Tod ein wenig nimmt und Verständnis für das Sterben als Teil des Lebens weckt. Identifikatorisch sinnvoll - insbesondere in Anbetracht der sehr persönlichen, emotionalen Thematik - bleibt das Erzählerkind geschlechtsneutral und anonym. Die Ich-Erzählung trägt zur Identifikation bei. Die alte Dame Anna mit ihrer liebevollen, lustigen, kindgewandten Persönlichkeit steht im Mittelpunkt der Erzählung. Sie ist eine gute Freundin des Kindes, da sie zusammen viel Zeit verbringen. Ihre Ruhe im Sterben überträgt sich auf die jungen Bilderbuchbetrachter. Anna gelingt es mit ihren Drachengeschichten, das Kind auf ihren Tod vorzubereiten. So steht das Kind am Ende der Geschichte dem Tod anders gegenüber: So wie der Drache mit dem Zauberkoffer viele Jahre Erinnerungen gesammelt hat, es nun Zeit ist für ihn zu gehen und seine Drachenfreunde ihn durch den Zauberkoffer in Erinnerung bewahren, bleibt auch Anna durch die Erinnerung an ihre Erdbeerknödel und ihre Geschichten weiterhin in seinem Leben. Die anschauliche Idee des Drachen mit dem Zauberkoffer wird auch in der Illustration harmonisch ausgedrückt. Insgesamt ein lohnenswertes Bilderbuch, dass auf die kindlichen Bedürfnisse nach Zuneigung ausgerichtet das Thema Tod verständlich und ermutigend behandelt.