ABGETAUCHT - ALS U-BOOT IM WIDERSTAND

Autor*in
Herman-Friede, Eugen
ISBN
978-3-8369-5241-5
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
255
Verlag
Gerstenberg
Gattung
Ort
Hildesheim
Jahr
2009
Lesealter
12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
14,90 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Zwölf Jahre aus dem Leben des halbjüdischen Eugen Friede, genauer von 1933-1945, werden in sachlicher Erzählweise geschildert. Fotos und geschichtliche Anhänge komplettieren den Tatsachenroman.

Beurteilungstext

Mit unerschütterlichem Optimismus lebte Eugen Friede im Berlin des 3. Reichs, trug selbstsicher und offen den Judenstern, hielt sich korrekt an alle Verbote, die Juden nach und nach den Alltag erschwerten und vertraute seinem Stiefvater, der ihm versicherte, dass ihm bis 1942 nichts passieren würde. Danach (ab Anfang 1943) musste er doch untertauchen und eine wahre Odyssee - von einem Versteck zum nächsten - begann. Die vielen verschiedenen Familien und Personen, die Eugen für kurze oder längere Zeit versteckten, zeichneten sich vor allem durch überwältigende Menschlichkeit und Hilfsbereitschaft aus. Eugen selber wurde immer genügsamer und überlebte - im Gegensatz jedoch zu seinem Stiefvater - die Grausamkeiten des Nazi-Regimes.
Das Buch in Ich-Form ist ein weiteres Werk eines "Überlebenden", von denen es meiner Meinung nach nicht genug geben kann, um einer ähnlichen Situation wie damals vorzubeugen. Es ist sachlich nicht-emotional geschrieben und besticht einerseits durch den Berliner Dialekt, der schnoddrig und direkt daherkommt, sowie andererseits durch kleine Episoden, die die an sich traurig-dramatische Lebenssituation von Eugen aufheitern (z.B. auf Seite 123). Interessant ist auch, dass man vom Kriegsgeschehen an sich bis Seite 90 nichts liest, dafür aber, dass sehr viele Menschen damals Bescheid wussten, was mit den Juden passiert ist! Der jüdische Hintergrund von Eugen wird von mehreren jüdischen Wörtern gestützt, die meiner Meinung nach einer Übersetzung bedürften. Ich jedenfalls weiß nicht, was beispielsweise Purim oder Sederabend (S. 60) bedeuten oder Chonte (S. 40) oder der Satz: "Nu, Pepke, hob kei Meure nich" (S. 59).

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Diese Rezension wurde verfasst von REI.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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