Abgetaucht - Als U- Boot im Widerstand

Autor*in
Friede, Herman-
ISBN
978-3-8369-5241-5
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
255
Verlag
Gerstenberg
Gattung
Biografie
Ort
Hildesheim
Jahr
2009
Lesealter
12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Klassenlektüre
Preis
14,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

“Es war der 30. Januar, Hitlers Machtergreifung.” Zu diesem Zeitpunkt beginnt der Tatsachenroman von Eugen Friede. Bald danach wird Eugen in die 1. Klasse Volksschule in Berlin eingeschult. Eines Tages, seine Mutter holt den Buben gerade von der Schule ab, fahren Lastwagen geschmückt mit Hakenkreuzfahnen laut Parolen skandierend durch die Strassen. Eugen fragt: “Was sind das eigentlich , Juden? “ Eugens Mutter ist Russin, Jüdin. Doch das erfährt Eugen erst später.

Beurteilungstext

Ein hervorragendes Buch, das jeder, der die Wirren des 2. Weltkrieges nicht selbst miterlebt hat, gelesen haben sollte. Der kleine Eugen erzählt ganz schlicht, wie er in dieser Zeit mit seinen Eltern zusammen lebte und was die Familie erdulden musste - ohne Hasstiraden, Schuldzuweisungen oder Diskussionen.

Eugen wird als Jude von der Schule verwiesen, er lebt lange Zeit von den Eltern getrennt bei verschiedenen Bekannten, die ihn vor Zugriffen verstecken. Dort muß er sich den ganzen Tag leise in einem engen Raum aufhalten; er möchte gern etwas Sinnvolles tun. Endlich wird er gebraucht: Flugblätter sollen in großen Mengen abgezogen und in der Bevölkerung anonym verteilt werden; eine Widerstandsgruppe von Juden hat sich mit Nazigegnern zusammengeschlossen - sie rufen zum passiven Widerstand auf.

Eugen erzählt in der Ich- Form, er spricht über seine Gefühle zu seinen Eltern und Klassenkameraden und schildert einfach, wie er diesen Tag erlebt.

Das Geschehen wird nüchtern sachlich dargestellt. Dem Leser wird keine Meinung oder Idee suggeriert; er soll zu dem Geschehen selbst Stellung beziehen und hat Raum für eine eigene Meinung.
Im Anhang sehen wir eine Fotoserie von Eugen mit seiner Familie. Die politischen Fakten in den Jahren 1933 bis 1945 sind in einer Zeitafel am Ende des Romans tabellarisch aufgeführt.

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Diese Rezension wurde verfasst von mh.
Veröffentlicht am 01.01.2010