Abgefahren

Autor*in
Schindler, Nina
ISBN
978-3-570-20838-0
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Pieper, Christiane
Seitenanzahl
125
Verlag
Gattung
Krimi
Ort
München
Jahr
2003
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
5,00 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Urs kann sich nur wundern über das komische Verhalten seiner großen Schwester Leontine. Sollte Falk Recht haben, und Leo ist verliebt? Und was für ein Geheimnis verbirgt sie noch so sorgfältig vor der Familie? Irgendwas scheint mit ihrem Freund nicht zu stimmen - aber was?

Beurteilungstext

Eine neue Geschichte aus dem Alltagsleben der Familie Dobberstedt. Wie immer geht es bei vier Kindern plus Hund und Katze nicht ohne Trubel ab, und das turbulente Geschehen witzig zu schildern, ist die Stärke Nina Schindlers.
Wie auch schon in den vorherigen Bänden “Abgehauen” und “Abgezogen”, in denen es um Diebstahl und Erpressung ging, liegt den humorvollen Geschichten eine besondere Problematik zugrunde, die das Buch über den Rahmen einer “billigen”, seichten Erzählung hinaushebt.
In diesem Band ist Leontine verliebt, und das hält sie streng geheim. Nicht nur, um ihren Schwarm allein für sich zu haben, sondern noch aus anderen Gründen, wie Urs schnell wittert. Und richtig, gerade in diesem im wahrsten Sinne des Wortes rasanten Typen liegt das Geheimnis. Knackt er doch Autos und verleitet dann auch andere, damit eine schnelle Spritztour zu machen. Das geht eine Zeitlang gut, dann wird er erwischt, und aus ist es mit der großen Verliebtheit.
Überzeugend gestaltet Nina Schindler die einzelnen Kinder und Jugendlichen, lässt den Leser unmittelbar teilhaben an deren Emotionen, Freunde, Hoffnungen und Ängsten. In den Dobberstedts schildert sie trotz aller Querelen und Streitereien, die in einer Großfamilie nicht ausbleiben, eine heile Welt, die in den meisten Familien nicht mehr findbar sein wird. Das lieg vor allen an den verständnisvollen Eltern, die immer Zeit für ihre Kinder und deren Probleme haben. Auch stehen sie schlimmen Ereignissen trotz kurzen Aufbrausens immer verständnisvoll gegenüber, finden Argumente und Entschuldigungen, setzen sich bedingungslos für die Benachteiligten ein, hinterfragen die Vorgeschichte - kurz, sie sind die idealen Eltern. Das bleibt nicht ohne Auswirkungen auf die Kinder, die sich als großzügig, offen, ehrlich und vor allen einsichtig zeigen.
So auch in diesem Roman. Die Erkenntnisse Leos über ihre Freundschaft, nachdem es zum großen Knall gekommen ist, sind von beträchtlicher Reife; wenn man bedenkt, dass gerade ihre erste große Liebe dramatisch zu Ende gegangen ist, ist ihr ruhiges Verhalten, ihr reflektieren vielleicht nicht ganz überzeugend (“Ich bin mir richtig erwachsen vorgekommen und das meistens ein tolles Gefühl”). Trotz des kriminellen Tuns - und das bei einem Juristen als Vater - stößt sie auf Verständnis bei der Mutter: “Manche Erfahrungen muss man selber machen - auch wenn ich mir wünschen würde, dass Leo sich nicht so in Gefahr gebracht hätte”). Und damit lassen sie es bewenden.
Die Botschaft an den Leser kommt gut an, aber Nina Schindler wird bei den Folgebänden aufpassen müssen, dass ihre Familie nicht allzu edel wird, sonst fühlt sich am Ende der Leser ganz elend.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von avn-rp.
Veröffentlicht am 01.01.2010

Weitere Rezensionen zu Büchern von Schindler, Nina

Schindler, Nina

Niki auf Piratenfang

Weiterlesen
Schindler, Nina

EIN FALL FÜR FAMILIE DOBBERSTEIN:ABGEZOGEN

Weiterlesen
Schindler, Nina

Väter und Sohn

Weiterlesen
Schindler, Nina

Fisch an Fahrrad

Weiterlesen
Schindler, Nina

Help! Einbrecher! - Ein deutsch-englisches Krimiabenteuer

Weiterlesen
Schindler, Nina

Und wo bleib ich?

Weiterlesen