Ab in die Kiste

Autor*in
ISBN
978-3-938766-13-2
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
32
Verlag
aaa
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Bad Soden
Jahr
2006
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
12,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Das Bilderbuch "Ab in die Kiste" ist einem Mädchen namens Lisa, das "nun keine Angst mehr vor dem Wolf hat", gewidmet. Offensichtlich wurde die Autorin durch entsprechende Erlebnisse zu diesem Buch inspiriert: Eine Bilderbuchgeschichte, die bei der Bewältigung von Ängsten helfen kann.

Beurteilungstext

So kann das nicht weiter gehen! Ein Furcht erregender Wolf bedroht jede Nacht einen kleinen Jungen, dessen Namen wir nicht erfahren und der hier - stellvertretend für viele Kinder - seine Geschichte erzählt. Es ist eigentlich eine einzige Strafpredigt an den gemeinen Wolf, der ihn nachts ängstigt und am Schlafen hindert. Das Monster erscheint sogar frechlings, wenn Papa, der am Bett seines Sohnes Wache hält, einmal eingeschlafen ist.
Da muss man etwas unternehmen.
Der kluge Papa baut zusammen mit seinem Sohn eine Holzkiste mit Vorhängeschloss und verbannt das Untier mit allem, was auch nur annähernd an einen Wolf erinnert (Bilder, Bücher, Spielsachen, sogar eine Karte von Wolfgang etc) in dieser Kiste tief unten im Keller.
Der Schlüssel zum Schloss der Wolfskiste wird noch extra an einem geheimen Ort versteckt.
Nun kann der kleine Junge wieder ruhig und frei von Ängsten schlafen.
Vielleicht öffnet er eines Tages die Kiste und lässt den eingesperrten Wolf wieder heraus - vielleicht!

Es gibt wohl kaum ein Kind, das nicht schon einmal von nächtlichen Dämonen heimgesucht und geängstigt wurde. Deshalb kann sich jedes von ihnen mit dem kleinen Jungen identifizieren.
Die Furcht und das Grauen, die ein Kind nachts überfallen und peinigen können, werden in dieser Geschichte nicht einfach nur als ein schlechter Traum abgetan. Die Angst wird ernst genommen, sie bekommt einen Namen, und sie wird bekämpft.
Vater und Sohn schaffen das gemeinsam. Sie zimmern eine Kiste, deren therapeutische Wirkung ähnlich ist, wie die der Sorgenpüppchen, die man nachts unters Kissen legt, damit sie einem die Sorgen abnehmen.
Die Angst ist gebannt; man hat sie in den Griff bekommen.
Die Geschichte von der Wolfskiste ist so etwas wie ein kleines Lehrstück, das Kindern im Vorschulalter Mut machen will, gegen seine Ängste und Alpträume anzukämpfen. Wichtig ist, dass man jemanden hat, der einem mit Phantasie und Einfühlungsvermögen dabei hilft.

Die Illustration dieses Buches entspricht in teils schön-schrecklichen, vorwiegend aber in phantasievollen, witzigen und farblich ansprechenden Bildern voll und ganz dem Inhalt der Geschichte. Das Titelbild und die ersten zwei Seiten mit den geheimnisvollen Wolfsspuren erregen gleich am Anfang schon Aufmerksamkeit und Interesse am Inhalt.
Auf jeder Seite gibt es viel Bild und wenig Text, der - wie aus einem Druckkasten - mit großen Buchstaben zusammengesetzt ist. Das Bilderbuch eignet sich daher sehr gut auch für Leseanfänger.

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Diese Rezension wurde verfasst von EU.
Veröffentlicht am 01.01.2010