70 Meilen zum Paradies

Autor*in
Klement, Robert
ISBN
978-3-7026-5779-6
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
144
Verlag
Jungbrunnen
Gattung
Ort
Wien
Jahr
2006
Lesealter
12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
13,90 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Die 14-jährige Shara träumt vom Paradies. Das liegt für sie in Europa und bedeutet ein Land, in dem sie ohne Angst leben kann. Denn in ihrer Heimat Somalia scheint ein Überleben nicht mehr möglich.

Beurteilungstext

Wie viele afrikanische Staaten ist auch Somalia seit dem Ende der Kolonialzeit kein Land, in dem dessen Bewohner in Frieden leben könnten. Besonders seit der Unabhängigkeit vom britischen und italienischen Protektorat vor rund 40 Jahren tobt ein beständiger Bürgerkrieg, der den Aufbau eines geregelten Staatswesens unmöglich macht. Die Ursachen und Folgen in einem Kinderbuch zu erläutern, versucht der Autor am Beispiel von Siad, der in der Hauptstadt Mogadischu als Krankenpfleger gearbeitet und es zu bescheidenem Wohlstand gebracht hatte, aber nach der Zerstörung seines Hauses und dem Tod von Frau und Tochter mit der jüngsten nach Tunesien flieht. Von dort hoffen die Beiden nach Italien zu gelangen, dem Land, das ihnen vermeintlich zur Hilfe verpflichtet ist.
Detailliert beschreibt der Autor die Gier der Schlepper, die sich von den Flüchtlingen aus Afrika teuer bezahlen lassen, die Fahrt übers Mittelmeer in einem überfüllten, schrottreifen Kahn und das Elend in dem Auffanglager in Lampedusa. Von Europa bitter enttäuscht, gelingt es Said doch, seine Tochter in Neapel in eine Schule zu schicken und schließlich die Auswanderung nach Kanada zu organisieren.
Das Jugendbuch berichtet von dem, was Menschen anderen antun können, aber auch, wie selbst unter diesen Umständen Freundschaft und Hilfsbereitschaft möglich ist. Es erzählt, dass die wenigsten ihre Heimat freiwillig verlassen und sich auf eine Reise in eine ungewisse Zukunft begeben, aber auch, dass manche von Versprechungen verführt werden. Eine Beispielgeschichte wie diese kann trotz des schwierigen Themas Jugendlichen die Realitäten besser vor Augen führen als Schlagzeilen in den Medien.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von OAL.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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