7 Wege reich zu werden - 7 Wege arm zu werden.

Autor*in
Nützel, Nikolaus
ISBN
978-3-570-13846-5
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Görmann, Felix
Seitenanzahl
221
Verlag
Gattung
Ort
München
Jahr
2010
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
16,99 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Das Buch erklärt komplexe wirtschaftliche Zusammenhänge unterhaltsam auf leicht verständliche Weise.

Beurteilungstext

So ungewöhnlich wie der Titel ist das ganze Sachbuch. Dem Autor gelingt es, wirtschaftspolitiche Zusammenhänge leicht verständlich und unterhaltsam darzulegen. Er gliedert seinen Stoff in drei Großkapitel: 1. Sieben Wege, reich zu werden; 2. Sieben Wege, arm zu werden; 3. Sieben Wege, wie es auch anders gehen könnte. Im ersten Kapitel stellt der Autor Millionäre/Milliardäre vor: Albrecht-Brüder (Aldi), Susanne Klatten (BMW u.a.), Bill Gates, Scheich Khalifa bin Zayed el Nahyan (Öl), Wendelin Wiedeking (früher Porsche-Chef), Michael Ballak (Fußballer), John Poulsen (Spekulant). Die hier vorgestellten Persönlichkeiten, die über unvorstellbar viel Geld (und damit auch Macht) verfügen, haben die Hilfe vieler Menschen gebraucht, um reich zu werden: LKW-Fahrer, Kassiererinnen, Lagerarbeiter, Facharbeiter, Ingenieure, Bürokräfte... Fürs Geldanhäufen gibt es Grundregeln: “Meist wird man reich, indem man etwas verkauft. Die einen kaufen Waren billig ein und verkaufen sie dann etwas teurer. Die anderen lassen von ihren Angestellten etwas herstellen und verkaufen es anschließend mit ordentlichem Profit. Am bequemsten hat es eine weitere Sorte von Milliardäre: diejenigen, die auf Rohstoffen sitzen. Sie müssen auf dem Land, das ihnen gehört, nur ein wenig in die Tiefe graben - und heraus kommt etwas, wofür andere einen betrachtlichen Preis zahlen. Praktisch ohne die Mitarbeit anderer zum Milliardär aufzusteigen , klappt aber wohl nur in einem Bereich: beim Spekulieren” (S. 48) Oft ist es so, dass Reichtum nicht dem eigenen Fleiß zu verdanken ist, sondern wohl eher einem glücklichen Zufall. Wie Menschen sich in der Wirtschaft bewegen, hat wenig mit Vernunft zu tun. So ist es nicht zu verstehen, dass ein Konzernchef tausend Mal mehr verdient (oder noch mehr) als ein durchschnittlicher Beschäftigter des gleichen Unternehmens. - Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit der ungleichen Verteilung des Geldes. Seit es Privateigentum gibt, leben auf der Erde Menschen, die mehr besitzen als andere. Vor allem Arbeitsteilung und Industrialisierung ließen den Wohlstand in einigen Regionen in einem nie gekannten Tempo wachsen. An vielen Ländern ist die Entwicklung einfach vorbeigegangen. Armut ist nicht nur ein Problem der “Dritten Welt”. Armut gibt es auch in reichen Ländern. Das zeigt in Deutschland die Diskussion über das Hartz IV-Modell. Und ein Phänomen lässt sich nicht wegdiskutieren: Ein bestimmtes Maß an Arbeitslosen und Niedriglohnempfängern gehört zu der Art, wie wir wirtschaften, schlicht dazu. Ein besonderes Problem in Europa ist auch die Altersarmut. In diesem Kapitel wird auch auf die wichtige Arbeit der Gewerkschaften hingewiesen.
Das dritte Kapitel untersucht Wege aus der ungerechten Verteilung von Geld und Besitz. Hier wird angesprochen: Die Abschaffung des Privateigentums (das Modell Kommunismus ist gescheitert), zinsloses Wirtschaften (nicht kaufen, sondern tauschen), das Modell Grundeigentum, Mikrokreditwirtschaft, Genossenschaft, Aufstellung von Regeln für die Wirtschaft...Das Buch schließt mit dem Appell an den Leser, seinen Verstand im Alltag zu nutzen und sich umfassend zu informieren, um zu überlegen: Was kann ich tun, um nicht rechtlos zu sein? Wer hat die Macht? Ein Glossar und ein kommentiertes Literaturverzeichnis ergänzen den Text. Die einzelnen Kapitel enthalten auch Hinweise zu Internetadressen. In allen Kapiteln gibt es außerdem noch zusätzlich grün unterlegte Informationskästen. Hier werden wichtige wirtschaftspolitische Begriffe erläutert. Eingestreute witzige Zeichnungen lockern den Text auf. Dieses bemerkenswerte Sachbuch ist ein Einführung in Wirtschaftspolitik (nicht nur für Jugendliche), das auf angenehme Weise informiert und zum Nachdenken anregt.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von WF.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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