29 Fenster zum Gehirn

Autor*in
Alexander Rösler, Philipp Sterzer
ISBN
978-3-401-06146-7
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Pannen, Kai
Seitenanzahl
219
Verlag
Arena
Gattung
Ort
Würzburg
Jahr
2013
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
12,99 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

So bringt ein Sachbuch Spaß am Lernen! Mit der richtigen Mischung aus reiner Sachinformation der ""Hardware Gehirn"" und den Wirkungen, die die sieben ""Programme"" hervorbringen, gelingt es den Autoren, unser Gehirn mit unserem Gehirn ein wenig besser zu verstehen und viel zu staunen über das, was es mit uns macht. Oder sind wir gar das Gehirn, das mit dem Körper etwas macht?

Beurteilungstext

Die sieben Programme heißen: Wahrnehmung und Bewusstsein, Bewegen und Fühlen, Emotionen, Sprache, Gedächtnis und Intelligenz, Schlaf und Traum und letztlich Freier Wille. Alle werden nicht nur im Buch behandelt, viele werden zugleich im Text und Bild ""bedient"". Das Dilemma und der Versuch, aus dem Paradoxon, nämlich das Gehirn mit dem Gehirn zu verstehen, wenigstens ansatzweise herauszukommen, wird bereits im Vorwort deutlich: Das Buch wird nicht durch Zufall von uns gelesen, wir haben selbst aktiv einiges dazu getan. Neugier ist eins der Kriterien - und die wird auch bei uns geweckt.
Das Buch kann man linear lesen, aber man kann auch hin und her blättern, anlesen, hängen bleiben oder weiter schauen. Die blaue Schrift auf dem blassblauen Grund ist mit vielen kleinen Zeichnungen versehen, dunkel unterlegte Teile weisen auf Experimente hin, die man leicht selbst durchführen kann, etwas heller unterlegte und punktiert umrahmte Texte sind reine Sachinformationen mit Fachbegriffen, die man auch als Elf- oder Zwölfjährige(r) durchaus mindestens mal gehört, gelesen haben darf. Ja, man darf das Buch auch weglegen und nie mehr herein schauen, man hat ja schließlich einen ""Freien Willen"", darf kann selbstständig entscheiden. Oder? Musste ich etwa das Buch in die Hand nehmen, staunen, weiter lesen usw., weil mich mein Gehirn dazu gezwungen hat? Habe ich jemanden in meinem Körper, der mir sagt was zu tun und was zu unterbleiben hat? Oder bin ich vielmehr selbst das Gehirn, das einige Möglichkeiten gefunden hat, mit der Außenwelt in Kontakt zu treten? Sehe ich wirklich so aus, wie ich mich im Spiegel sehe, oder sind nicht doch eher Auge, Ohr, Nase, Mund und vor allem Hand die wichtigen Teile außerhalb des Kopfes, viel wichtiger und damit viel größer?
Wie sehr oder besser: Wie wenig wir uns auf unsere Sinne verlassen können, wird an verschiedenen Beispielen, Eigenexperimenten deutlich. Dazu dienen nicht nur die Bilder, sondern auch die Hinweise auf aktuelle Webseiten, die hoffentlich auch übermorgen noch erreichbar sein mögen.
Ob wir etwas gelernt haben beim Blättern, Lesen und Schauen, ist ohne Frage, nötigenfalls können wir aber auch im Glossar nachschauen oder sogar freiwillig einen ""Test"" durchführen (die Lösungen sind nach dem Glossar abgedruckt).

Wenn wir mal die ersten 10 Lebensjahre ausklammern, dann ist dies ein echtes ""All-Age"" Buch, auch wenn die Erwachsenen ebenfalls mit ""Du"" angesprochen werden.
Die beiden Autoren sind Mediziner, und sie versprechen keine letzten Antworten zum Thema, im Gegenteil: ""... Auf eine gelöste Frage kommen zwei neue"", diese sind allerdings viel Ziel genauer als die alte. Sonst hätte das Gehirn ja auch nicht mehr allzu viel zu tun.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von uhb.
Veröffentlicht am 01.01.2010