28 Tage lang

Autor*in
Safier, David
ISBN
978-3-499-21174-4
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
407
Verlag
Rowohlt
Gattung
Ort
Reinbek
Jahr
2014
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
16,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Mira ist 16 Jahre alt und lebt im Warschauer Ghetto. Der Vater hat die Familie verlassen, der Bruder hat sie „verraten“, die Mutter ist am Ende ihrer Kräfte und Schwester Hannah ist einfach noch zu klein. Daher ist es Miras Aufgabe für Mutter und Schwester zu sorgen und so kämpft sie sich täglich durch das Ghetto auf die andere Seite - eine Jugend die das schnelle Erwachsenwerden einfordert.

Beurteilungstext

Mira versorgt ihre Familie mit Lebensmitteln, welche sie in das Ghetto schmuggelt. Gleich zu Beginn des Romans wird sie dabei fast enttarnt, doch ein junger Mann rettet Mira aus der Situation. Da konnte sie noch nicht wissen, dass er bald eine größere Rolle in ihrem Leben spielen wird.
Das Leben im Ghetto ist unerträglich unmenschlich. Menschen sterben den Hungertod oder erfrieren, es gibt kaum genügend Platz für alle. Sie sind den Deutschen ausgeliefert und werden deportiert. Für Mira und ihre Familie wird es immer gefährlicher, ständig geht es um Leben und Tod. Schließlich trifft sie den jungen Mann wieder, Amos, und schließt sich dessen Widerstandsgruppe an. Ihr Bruder schützt, trotz seiner Arbeit bei der Judenpolizei, die Familie, indem er sie in einer Speisekammer versteckt. Dennoch soll Mira ihre Familie ganz verlieren. Da Mira nun alles eigentlich nichts mehr hat, beginnt sie auch ihr eigenes Leben zu riskieren und arbeitet mit der Widerstandsgruppe, die Gewalt und Waffen benutzen, gegen ihre Peiniger.
Dies bringt Erfolg. Die Deutschen ziehen sich zurück und im Ghetto gibt es Hoffnung. Dennoch wissen die Widerstandskämpfer, dass es zu einem letzten bitteren Kampf kommen wird und bereiten sich darauf vor. Letztendlich müssen Mira und Amos doch fliehen - sie fliehen durch die Kanalisation, obwohl sie wissen, dass die Deutschen hier Granaten werfen und Gas einleiten. Die Flucht gelingt ihnen und sie entscheiden sich das Ende des Krieges in einem Versteck im Wald abzuwarten und sich nicht noch dem polnischen Widerstand anzuschließen.

Mira ist hier die Heldin des Buches - sie muss sich immer wieder fragen, was für ein Mensch sie sein möchte. Daher bietet das Buch (z. B. für den Unterricht) einige moralische wie ethische Denkanstöße.
Interessant ist, das Safier uns hier eine andere Herangehensweise an die Geschichte des Holocaust bietet. Nämlich die Sicht und die Herausforderungen an die Widerstandskämpfer. Hierbei finden sich auch biografische Fakten von Janusz Korczak und Marcel Reich-Ranicki wieder.
28 Tage lang ist ein sehr ergreifendes und spannendes Buch. Es ist ein authentischer Roman der definitiv nichts beschönigt.
Lediglich der Titel des Buches ist verwirrend da hier ein weitaus längerer Zeitraum als 28 Tage beschrieben wird.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von ml; Landesstelle: Sachsen-Anhalt.
Veröffentlicht am 04.12.2014

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