24 Weihnachtsgeschichten. Ein Geschichten-Adventskalender

Autor*in
Braun, Katharina
ISBN
978-3-414-82055-6
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
200
Verlag
Gattung
Ort
Erlangen
Jahr
2007
Lesealter
10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
12,90 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Eine Sammlung von 24 Geschichten bekannter Kinderbuchautoren als “literarischer Adventskalender”: Schulgeschichten aus der Vorweihnachtszeit fehlen ebenso wenig wie Erzählungen über traditionelle Aktivitäten vor dem Weihnachtsfest. Krippenspiele, Weihnachtsmann und Wunschzettel, Weihnachtsbäume, unerwartete Geschenke und Beziehungsgeschichten in der Vorweihnachtszeit sind die beherrschenden Themen, die mal heiter, mal nachdenklich, auch schon mal skurril erzählt werden.

Beurteilungstext

Genau genommen sind es keine Weihnachtsgeschichten, sondern allesamt Adventsgeschichten, die - eine nette Idee übrigens - passend zum jeweiligen Datum als Originalbeiträge von namhaften und beliebten Kinderbuchautoren geschrieben wurden. Gleich in drei dieser Adventskalender-Geschichten wird auch von Adventskalendern erzählt, die auf mehr oder weniger wundersame Weise ihre Besitzer in Erstaunen versetzen. Überhaupt entfaltet sich ein großes Spektrum beim Vergleich der Geschichten. Sind einige Geschichten ziemlich nahe an der alltäglichen Erlebniswelt von Kindern und Heranwachsenden, so überwiegt bei anderen ein magischer Aspekt. Mal geht es ausgesprochen witzig zu wie in Wolfgang Hänels “Die Sache mit dem Weihnachtsbaum”, mal besinnlich und nachdenklich, wenn von alternden und/oder einsamen Menschen erzählt wird, mal werden historisch-sozialkritische Momente thematisiert. Wie aus dem Weihnachtsmann eine Frau - Tina Nehm-Schwan - wurde, ist eine herrlich bizarre Geschichte um die durcheinander geschüttelten Buchstaben des Wortes. Beim Lesen der Geschichte über die Nikolauskonferenz können auch Kinder schon mal ins Grübeln kommen, wenn Herbert Günthers Nikolaus lospoltert, dass er sich bessere Wünsche wünsche, denn “Die größten Wünsche sind so schwer zu erfüllen und die dümmsten so leicht.”
Laut Verlagsmitteilung sind es 200 Seiten in diesem Buch, “netto” bleibt davon weit weniger übrig, weil durch die doppelseitigen Illustrationen und die plakative Herausstellung der Titel sehr barock mit den Seitenzahlen umgegangen wird.
Die Illustrationen sind zwar mittig in den Kalendergeschichten eingebettet, stehen aber für sich, ohne einen direkten Bezug zum Text. Dass die Illustrationen mit dem immer gleichen Hintergrund (Sofa vor einer Wand mit Blümchentapete und gerahmten Bildern) daherkommen, wirkt gleichzeitig reizvoll und kontinuierlich. Nichtsdestotrotz sind indirekte Bezüge zu den Geschichten vorhanden - es lohnt sich also, die Bilder genau anzuschauen. Was in der ersten Kalendergeschichte als spartanisch eingerichtetes Zimmer mit Rentier oder Elch(?) und Weihnachtsmann auf dem Sofa beginnt, entwickelt sich geradezu zu einem Wimmelbild in den letzten Kalendertexten. Angelehnt an die Thematik der jeweiligen Kalendergeschichte tauchen kleine Vignetten oder Figuren auf, die das Zimmerbild bevölkern. So taucht mit Hänels Weihnachtsbaumgeschichte ein Bäumchen in der Illustration auf, das dem literarischen Vorbild eines selbstgebastelten Weihnachtsbaums erstaunlich nahekommt. Babybildchen und Kinderwägelchen kommen mit Marlene Jablonskis “verfrühtem Weihnachtsgeschenk” ins Bild. Analog zu Thomas Krügers “Adventsspiel” erscheinen ein kleiner Junge und ein Freundschaftsbanner im Bild. Hier handelt es sich offenbar um ein umgekehrtes Adventskalender-Prinzip: Während sich ein mit Schokolade oder Kleinkram gefüllter Adventskalender von Tag zu Tag mehr leert, so füllt sich das Doppelseitenbild immer mehr. Betrachtet man die Illustrationen für sich, scheinen sie eine eigene (Bilder-)Geschichte zu erzählen. Irritierend wirkt allerdings, dass der Weihnachtsmann und sein Elch ab dem 19. Dezember viel zu tun haben und aus dem Bild verschwinden, bis sie zur 22. Geschichte wieder, allerdings ziemlich erschöpft und derangiert, auf dem besagten Sofa sitzen. Inzwischen sind so illustre Gäste wie Maus, Schweinchen, Mops, Krokodil und anderes Getier/Geflügel im Bilde. Vielleicht eine kleine Provokation, ähnlich dem “Punschzettel an den Weihnachtsmann”, der mit vielen anderen Wunschzetteln in das Bild hereingeweht kam.
Insgesamt hat die Herausgeberin, Katharina Braun, mit dieser Geschichtensammlung zum Advent einen stimmungsvollen Kalender geschaffen, der neugierig macht auf die nächste Geschichte und Vorfreude auf das Weihnachtsfest vermittelt. Hervorzuheben ist auch noch die nette Idee, alle Autoren mit ihren Biografien im Anschluss an die letzte Kalendergeschichte vorzustellen.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Ilo.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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