1848 Robert Blum und die Revolution der vergessenen Demokraten

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Am 9.November 1848 erschossen kaiserliche Soldaten im Morgengrauen in Wien Robert Blum, einen Abgeordneten der Frankfurter Nationalversammlung.
Der heute fast vergessene Demokrat Robert Blum war Teil der revolutionären Bewegung, die sich in den Wirren der Märzrevolution von 1848 für ein geeintes Vaterland einsetzte. Sie forderte ein gewähltes Parlament mit einer Verfassung, die die Unterdrückung durch den Adel beenden und den Bürgern politische und wirtschaftliche Freiheit garantieren sollte.

Beurteilungstext

Dieses sehr informative Sachbuch über die revolutionären Ereignisse des Jahres 1848 in den Gebieten des deutschen Bundes erzählt lebendig und anschaulich die historischen Ereignisse am Beispiel des Lebens von Robert Blum, eines Verlegers und Buchhändlers aus Leipzig, leidenschaftlichen Demokraten und aktiven Kämpfers für ein geeintes Deutschland.
Die Erschießung Blums in Wien, die ohne genaue Erklärung der Hintergründe am Anfang des Buches steht, ist ein sehr gelungener dramatischer Einstieg in das Thema und erzeugt einen Spannungsbogen, der sich bis zu den letzten Seiten des Buches erstreckt.
Die Erzählung über das Leben und die politischen Aktivitäten Blums im Jahre 1848 wird ergänzt durch kurze Sachkapitel, die Informationen über die jeweiligen konkreten historischen Begebenheiten und genaue Erklärungen wichtiger Begriffe und Sachverhalte enthalten. Einige kleinere schwarz-weiße Abbildungen von Gemälden aus dieser Zeit und der Abdruck zeitgenössischer patriotischer Gedichte und Liedtexte illustrieren die Sachtexte. Der altertümlich anmutende pathetische Stil dieser politischen Lyrik könnte auf junge, unerfahrene Leser etwas befremdlich wirken, passt aber gut, da dadurch die besondere Atmosphäre dieser Zeit mit ihren großen Zielen und Visionen spürbar wird.
Fast karikaturhafte Zeichnungen in Grautönen bebildern die Geschichte recht ansprechend.
Am Ende des Buches im Glossar sind die verwendeten Fachbegriffe erklärt, auf einer Doppelseite gibt es ein Register verschiedener wichtiger Personen der damaligen Zeit und eine Zeitleiste, die mit der französischen Revolution 1789 beginnt und bis zur gewaltsamen Auflösung des Stuttgarter Parlaments durch württembergische Soldaten im Juni 1849 reicht.
Historische Landkarten, die zum Beispiel den "Flickenteppich" des Deutschen Bundes oder die verschiedenen Zentren der Revolution zeigen könnten, würden den Text sinnvoll ergänzen. Leider fehlen sie hier.

Dieses Sachbuch über ein bedeutendes Ereignis der deutschen Geschichte ist nicht nur für Jugendliche zu empfehlen, sondern durchaus auch für Erwachsene, die mit der Lektüre des informativen Taschenbuches schnell die wesentlichen Fakten dieses Themas erinnern oder kennen lernen. Durch die geschickte Verknüpfung von Erzählung mit gut dosierten Sachtexten entsteht in einer recht unterhaltsamen Lektüre ein lebendiges Zeitbild.
Es ist ein spannendes Buch, das Interesse auch für die weiteren Titel der Reihe "Arena Bibliothek des Wissens - Lebendige Geschichte", bzw. die anderen Werke des Autoren weckt.
Es sollte in keiner Schulbücherei weiterführender Schulen fehlen. Als verständliche Informationsquelle für den Geschichtsunterricht ist es sehr geeignet.