1813 Kriegsfeuer

Autor*in
Ebert, Sabine
ISBN
978-3-426-50583-0
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
928
Verlag
Gattung
Ort
München
Jahr
2014
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Fachliteratur
Preis
9,99 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Die Handlung des Buches beginnt im Mai 1813 mit dem Kampf Preußens ,Russlands und Freiwilliger gegen Napoleon und endet am 19.Oktober 1913 mit dem Sieg der Alliierten über die Grande Armee Napoleons und der Siegesparade auf dem Leipziger Marktplatz. Episoden vom Leben einzelner Protagonisten auf beiden Seiten , etwa von der ersten Liebe der jungen Henriette zu einem französischen Offizier, unterstreichen den fiktiven Charakter des Romans.

Beurteilungstext

“1813 Kriegsfeuer” ist kein vom Verlag beworbenes Jugendbuch, wohl aber gehört der Roman zu der Literatur, die nicht vorwiegend einem bestimmten Lesealter zuzuordnen ist. Anders verhält es sich mit der Zielgruppe, die durch diesen historischen Roman angesprochen werden könnte, nämlich junge wie alte Leser, die sich für die Völkerschlacht bei Leipzig 1813 in all ihren Facetten interessieren und die eine Vorliebe für historische Romane haben. Damit sind auch die beiden inhaltlichen Pole angesprochen, die in der Handlung des Romans eng miteinander verwoben sind. Es geht zum einen um die exakt recherchierten Fakten rund um die Völkerschlacht 1813 , insbesondere um historische Persönlichkeiten, Schlachten in Sachsen und anderswo und um politische Turbulenzen bei der Neuordnung von Europa im Gefolge der Niederlagen Napoleons. Zum anderen wird der Charakter des Romans als Antikriegsepos besonders durch die fiktive Geschichte von Henriette deutlich. Die Protagonistin flieht aus ihrer Heimat zu Verwandten nach Freiberg, weil sie glaubt, einen französischen Soldaten lebensgefährlich verletzt zu haben. Hier in Freiberg wechseln die gegnerischen Parteien häufig. Einmal sind die Franzosen die Besatzer, ein anderes Mal wird die Stadt von den Alliierten zurückerobert. Henriette erlebt in dieser
Zeit das unermessliche Leid jedweder Kriegsführung an ihrem und dem Schicksal ihrer Familie. Damit nicht genug, durchlebt die junge Frau auch ein Wechselbad der Gefühle ,als junge Männer aus beiden Kriegsparteien um ihre Gunst werben. Da ist der preußische Premierleutnant Maximilian von Trepte, dem sie das Leben gerettet hat , der Student Felix, der etwas linkisch für Henriette schwärmt und Sebastian von Treba, den sie bei Tanzstunden kennen lernt und der ebenfalls um Henriette wirbt. Tragisch endet die Beziehung zu Etienne, der als Leutnant in der französischen Armee dient und Sohn eines Majors ist, für den die deutschen Mädchen , also auch die hübsche Henriette, als Freiwild betrachtet werden. Etienne verliebt sich in Henriette und sie schläft mit ihm nach vielen innerlichen Zweifeln und Schuldgefühlen kurz vor seinem Einsatz in der Schlacht um Leipzig. Das Ergebnis dieser Nacht ist eine Schwangeschaft, die mit einer Fehlgeburt endet. Henriette hält den Geliebten als Sterbenden bei der Schlacht um Leipzig das letzte Mal in den Armen.
Der Roman endet mit dem Rückzug Napoleons aus Leipzig. Endgültig geschlagen ist seine Grande Armee noch nicht, deshalb plant Sabine Ebert eine Fortsetzung von “1813-Kriegsfeuer”.
Es ist dem schriftstellerischen Können der Autorin geschuldet, dass das Buch nicht in weiten Teilen zu einem historischen Sachbuch wird, sondern dass das Buch durch die Episoden um die fiktiven und historischen Figuren dem Genre eines historischen Romans entspricht. Das wird auch durch die Gliederung des Romans deutlich:
Prolog; 1.Teil, Frühling des Krieges Zeit der Entscheidungen; 2.Teil, Sommer des Friedens und der Lügen mit dem Kapitel “Der erste Ball” ; 3.Teil, Herbst der Apokalypse ; Nachwort.
Das Buch empfiehlt sich insbesondere für den Deutsch- und Geschichtsunterricht in der Oberstufe und für die Projektarbeit zu historischen Themen.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Schl.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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