168. Verschollen in der Römerzeit

Autor*in
Smith, Pete
ISBN
978-3-8000-5241-7
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
272
Verlag
Ueberreuter
Gattung
Ort
Wien
Jahr
2006
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
14,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Auf dem Gelände des Internates Rosenstoltz unweit von Köln werden ein Skelett, ein Bleiplättchen mit einer Inschrift und eine römische Münze aus dem Jahr 168 n. Chr. gefunden. Der Fund wird noch ungewöhnlicher, weil ein dazugehöriger Zahn eine moderne Kunststofffüllung hat. Nelson, Judith, Luk und Levent wissen: Jemand ist mit einer Zeitmaschine in die Vergangenheit gereist und dort umgekommen! Also reisen sie ihm mit ihrer Zeitmaschine hinterher und geraten wieder in ein Zeit-Abenteuer.

Beurteilungstext

Mit “168. Verschollen in der Römerzeit” nimmt der Autor den Faden, den er mit seinem Buch “1227 - Verschollen im Mittelalter” begonnen hat, wieder auf (ohne dass man den letzteren gelesen haben muss, da öfters kurz von den Ereignissen erzählt wird).
Schon mit den ersten Seiten gelingt es dem Autor wieder, den Leser zu fesseln, wenn er aus dem Leben in dem Eliteinternat, in dem sogar Ägyptologie auf dem Lehrplan steht und die Schüler fließend Latein sprechen, und von seinen Bewohnern erzählt oder wenn er ganz nebenher interessantes Wissen vermittelt (z.B. über die Gründe, weshalb Juli und August gleich viele Tage zählen). Dies Spannung steigt dabei ganz allmählich an, beginnend mit den ersten Vermutungen der Jugendlichen, ihrem Entschluss und ihren Reisevorbereitungen bis hin zur (spät einsetzenden) Zeitreise der vier: ihr Gang durch das antike Köln, die Kämpfe im Amphitheater (hier hat der Autor sicher die Schilderung des römischen Dichters Martial zu entsprechenden Spielen in Rom im Kopf), vor allem die Flucht der Schüler und ihre Auseinandersetzungen mit römischen Legionären. Fesselnd wirkt auch der ständige Wechsel zwischen den Schülern und den Erlebnissen der anderen Zeitreisenden, die bereits im antiken Köln in Gefahr schweben. Gründliche archäologische Recherche und lebendige Schilderung lassen diese Zeit und die römischen Bauten Kölns wieder auferstehen.
Trotz Spannung und Lebendigkeit bleibt der junge Leser am Ende etwas ratlos zurück, weil die Herkunft des antiken Skeletts ebensowenig geklärt wird wie die Verbindung mit dem Bleiplättchen oder dem besagten Zahn (ein Moment, der an an das “Jesus-Video” erinnert). Hier bleibt dem Autor noch Stoff für einen weiteren Band. Und warum hat man zur besseren Orientierung keine Rekonstruktionszeichnung des antiken Köln beigegeben statt der Abbildung Kölns aus der Schedelschen Weltchronik von 1493 (Blatt IXC verso)?
Weitere Kritik? Gewiss, doch es ist die eines ewig nörgelnden Altphilologen, die jedoch keinen Einfluss auf das ansonsten sehr gute Urteil hat (Veniam da, lector, mihi), sondern nur der Orientierung dienen soll: Da ist zum ersten die falsche Benennung Bonns als “Castra BonnenSIS” statt richtig “Castra BonennSIA” (castra ist Neutrum Plural! oder einfach “Bonna”), S. 79, 80, 180. Sodann die ebenfalls falsche Bezeichnung “Legio VI VictriCIS” statt richtig “Legio VI VIctriX”, S. 78 (ein Blick in Junkelmann, Die Legionen des Augustus, S. 97, hätte genügt), die “summa rudis”, S. 103 u.ö., war NICHT der Schiedsrichter, sondern ein Stab. “Schlimmer” sind die Fehler im Lateinischen, insbesondere, wenn Lateinisch gesprochen oder geschrieben wird, als da wären: S. 103: corniciNIS statt richtig corniciNES; S. 130: “Utinam bestiae, quAE ... instigavistis, ...evellERINT” statt richtig “Bestiae, quAS ... instigavistis, evellANT” (warum der Optativus potentialis der Vergangenheit?), S. 131 “parentium” ist seltener als “parentum”, “Oblivicere” falsch, richtig “Obliviscere” (ebenso “reminicere” statt “reminiscere”) oder S. 195 (u.ö.): “Nihil AGRE delectat” statt “Nihil AGERE delectat”. Ein “vasarium” (S. 197 und 204) ist NICHT das Heißbad, sondern ein Bottich oder Eimer, der heißes und lauwarmes Wasser enthielt. Und wenn man von “historischen Chroniken” (S. 200) liest, fragt man sich: gibt es auch Chroniken, die nicht historisch sind? Oder meint der Autor “alte Chroniken”. Da überliest man gerne “hypogEum” statt “hypogaeum” (S. 216 u.ö.).
Aber, wie schon angedeutet, werden diese Fehler nur wenige bemerken. Es bleibt eine spannende und fesselnde Zeitreise!

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Diese Rezension wurde verfasst von eb.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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