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Autor*in
Döbert, Marion
ISBN
978-3-947185-69-6
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
112
Verlag
Spaß am Lesen Verlag
Gattung
Erzählung/RomanTaschenbuch
Ort
Münster
Jahr
2019
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
13,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Der Titel „Sie nannten mich Unkraut“ und der Zusatz „Roman in einfacher Sprache“ lässt auf eine einfache Lektüre schließen. Sicherlich ist die Sprache einfach, die Autorin Marion Döbert verwendet kurze, prägnante Sätze und auch die Aufteilung ist sehr übersichtlich. Aber dies hat nichts mit dem Inhalt des Romans gemein. Das Buch gibt den schwierigen Lebenslauf des Protagonisten Jakob wieder und regt zu Nachdenken an.

Beurteilungstext

Der Titel „Sie nannten mich Unkraut“ und der Zusatz „Roman in einfacher Sprache“ lässt auf eine einfache Lektüre schließen. Sicherlich ist die Sprache einfach, die Autorin Marion Döbert verwendet kurze, prägnante Sätze und auch die Aufteilung ist sehr übersichtlich. Aber dies hat nichts mit dem Inhalt des Romans gemein. Das Buch gibt den schwierigen Lebenslauf des Protagonisten Jakob wieder. Jakob lebt mit seinen kleinen Geschwistern Jaqueline und Marcel mit den Eltern unter einfachsten Bedingungen. Die Kinder leiden unter dem ständigen Geldmangel und der Brutalität des Vaters. Sich ruhig verhalten wird zu Lebensziel, nur damit der Vater nicht zuschlägt. Sich auf die Schule zu konzentrieren schafft Jakob nicht, er schwänzt und bricht sie schließlich die Schule ab, ohne jemals richtig schrieben und lesen gelernt zu haben. Durch Zufall bekommt er einen Job als Hilfsgärtner und damit die Aussicht auf ein besseres Leben. Mit der Stigmatisierung, dem Makel des Analphabetismus möchte und will er nicht leben und versteckt sich hinter einfacher Arbeit, die keiner Prüfung bedarf. Die erst kritische Situation kommt, als Jakob befördert werden soll und die Chef die Ablehnung nicht verstehen kann oder will. Jakob aber denkt nur an all die Dinge, die er notieren und lesen können muss. Der Chef lässt von einem Vorhaben ab und er darf weiter als HIlfsgärtner arbeiten. Und auch seine erste große Liebe zu Laura wird vom Analphabetismus bedroht, als er bei Fieberkrampf des gemeinsamen Babys die Tablettenverpackungen nicht voneinander unterscheiden kann. Lebensbedrohlich wird sein Geheimnis nun für das Wichtigste in seinem Leben – Laura kann ihm diesen Vertrauensbruch nicht verzeihen und verlässt ihn. Für Jakob bergen diese schicksalshaften Geschehnisse unterwartete Chancen. Er bekommt einen neuen Job als Gärtner bei einer deutschen Frau, die auf einer französischen Insel ihren Lebensabend verbringen möchte. Ein völlig neues Leben beginnt, aber auch hier muss Jakob sich schließlich seinen Problemen stellen.
Ein Roman, der tief berührt und die Probleme eines Lebens ohne Lesen und Schreiben aufzeigt.
Die Autorin Marion Döbert ist Gründungs- und ehemaliges Vorstandsmitglied im Bundesverband Alphabetisierung und Grundbildung e.V. und kennt die Probleme vieler Menschen unzulänglicher Alphabetisierung. Mit diesem Buch wird es eben diesem Personenkreis ermöglicht in verständlicher Weise ein gutes Buch zu lesen. Begriffe, die dennoch nicht so geläufig sind, werden in einer Wörterliste am Ende des Buches erläutert.

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Diese Rezension wurde verfasst von Alba; Landesstelle: Nordrhein-Westfalen.
Veröffentlicht am 27.12.2019

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