1227. Verschollen im Mittelalter

Autor*in
Smith, Pete
ISBN
978-3-8000-5100-7
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
252
Verlag
Ueberreuter
Gattung
Ort
Wien
Jahr
2004
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
14,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

In einem Internat für Hochbegabte lebt seit kurzem der Junge Nelson, dessen Hauptinteresse die Theorie der Zeitreise ist. Im Internat stößt er auf die Aufzeichnungen eines seit zwei Jahren verschwundenen Mitschülers Levent, der offensichtlich mehrfach Zeitreisen unternommen hatte und in seinen Aufzeichnungen die Lösung für Zeitreisen bietet. Gemeinsam mit den Kameraden Luk und Judith wiederholt er Levents letzte Zeitreise, um sein Verschwinden zu klären. Es beginnt eine unerwartet gefährliche Reise ins Jahr 1227, mitten in ein Ritterturnier und die Inquisition...

Beurteilungstext

Dieses Buch vereint in höchstem Maße profunde Kenntnis modernsten Wissens und neuer Theorien um Relativitätstheorie, Quantenphysik, des Lebens im Mittelalter (besonders des frühen 13. Jahrhunderts) mit einem Höchstmaß an Verständlichkeit (der Probleme der Relativitätstheorie und Quantenphysik), Anschaulichkeit und Lebendigkeit (in diesem Fall der Schilderung der historischen Begebenheiten und Hintergründe).
Bereits auf den ersten Seiten wird man als Leser gefesselt von der einfachen und überaus gut verständlichen Vermittlung moderner wissenschaftlicher Ansichten beispielsweise zu Zeitreisen und ihrer Problematik. Gefesselt wird man zudem von dem weiteren Gang der Handlung, wenn die jungen Leute aus der Eliteschule (beiwege: eine solche Eliteschule, in der sich Hochbegabte frei entfalten können und Latein zur Grundausbildung ebenso gehört wie Mittelhochdeutsch, dürfte ein Alptraum unserer Bildungspolitker sein) ins Jahr 1227 zu einem Ritterturnier reisen. Selten findet man eine so ehrliche, nicht verteufelnde, aber auch nicht idealisierende Schilderung der damaligen Zeit und ihrer Begebenheiten, so dass die Spannung - nicht nur die der Handlung an sich - bis zur letzten Seite anhält. So wird beispielsweise ein Ritterturnier der damaligen Zeit nicht beschönigend dargestellt, sondern mit der ganzen Härte und Grausamkeit der Zeit. So erhält der Leser nebenbei ein durchaus realistisches Geschichtsbild.
Hervorgehoben muss weiterhin, dass der Autor zum Schluss einen kurzen Überblick über die erwähnten Wissenschaftler und ihre Theorien gibt, der Interesse weckt und zum Ausgangspunkt für weitere Nachforschung werden kann.
Trotz der gründlichen Recherche sind dem Autor jedoch Misslichkeiten unterlaufen. Der in der Geschichte erwähnte Alexander von Hales (S. 192 pass.) war im Jahre 1227 noch nicht Franziskaner, sondern er trat erst 1236/37 in den Orden ein (vgl. Art. Alexander von Hales in: Lexikon des Mittelalters, mit weiterführender Literatur), die Zahl von Hundertausenden, die der Inquisition zum Opfer gefallen sind (S. 240), lässt sich mit keiner ernsthaften wissenschaftlichen Publikatiom belegen.
Fazit: Die Erzählung ist eine sehr gelungene Synthese von hoher Wissenschaftlichkeit, sehr großer Anschaulichkeit und fesselnder erzählerischer Spannung - nicht nur für Jugendliche.

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Diese Rezension wurde verfasst von en-rp.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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