12 Fabeln von Aesop

Autor*in
Aesop,
ISBN
978-3-86566-153-1
Übersetzer*in
Nacherzählt von Raecke, Renate
Ori. Sprache
Illustrator*in
Imai, Ayano
Seitenanzahl
24
Verlag
minedition
Gattung
BilderbuchMärchen/Fabel/SageSachliteratur
Ort
Bargteheide
Jahr
2012
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
13,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Eine bunte Auswahl von Falbeln, die tiefsinnig durch die Illustrationen von Ayano Imai interpretiert werden.

Beurteilungstext

In dem Bilderbuch sind zwölf Fabeln von Aesop vereint, nacherzählt von Renate Raecke. Die Auswahl zeigt eine breite Vielfalt und mischt bekanntere (z. B. "Die Stadtmaus und die Landmaus") mit unbekannteren Fabeln (z. B. "Der Hahn und die Perle"). Ebenso breit ist das thematische Spektrum: es geht um Stärke und Schwäche, Intelligenz und Dummheit, Selbsterkenntnis und Selbstüberschätzung, Freundschaft und Feindschaft.
Die Nacherzählungen sind sprachlich schlicht und knapp gehalten, orientieren sich damit am Duktus der Originaltexte. Dazu passt auch, dass viele Textteile in Dialogform geschrieben sind. Es fehlen am Ende aber die zusammenfassenden "Moralsprüche", so dass LeserInnen freier sind, ihre eigene Moral aus der Fabel herauszuziehen.

Das Bilderbuch ist im Querformat gedruckt, zunächst ist das etwas ungewohnt, jedoch in Bezug auf die Bild-Text-Anordnung sinnvoll. Auf der oberen Seite ist ein seitenfüllendes Bild, auf der unteren Seiten der Fabeltext, ergänzt durch kleinere Bildausschnitte. Auf den großen Bildern werden die Tiere der Fabel dargestellt, meist personifiziert durch sitzende oder stehende Haltung, oft ergänzt durch einzelne Kleidungsstücke. Ebenfalls abgebildet sind zentrale Handlungsobjekte, etwa Suppenteller und Krug bei der Fabel "Der Fuchs und der Storch" oder die Perle (an einem Ring) bei der Fabel "Der Hahn und die Perle". Diese Tiere und Objekte befinden sich durchgängig im Zentrum der Bilder, der Hintergrund ist meist großflächig gestaltet (einfarbige Wände oder eine übersichtliche Landschaft), nur durch einzelne weitere Objekte ergänzt, die häufig einen surrealistischen Charakter haben: ein halbversunkenes Boot, eine Riesenspinne, eine überdimensionierte Gabel, ein in einem Netz gefangener Mensch, etc. Diese Objekte haben nur bedingt eine unmittelbare Beziehung zum Text, sie fordern aber dazu heraus, gedeutet zu werden. Ähnliches gilt für die Bildteile, die auf den Textseiten zu finden sind.
Gerade diese Deutungsherausforderung macht das Buch für den Einsatz in Lernsituationen wertvoll, da Kinder (und auch Erwachsene) hier im Sinne des literarischen Lernens eigene Deutungen entwickeln können, die zum Teil die klaren Aussagen der Fabeln unterstreichen können, die aber auch dazu genutzt werden können, einen allzu engen Deutungsrahmen des Textes zu erweitern.


Für ihre Illustration des Märchens "Der gestiefelte Kater" erhielt Ayano Imai im Dezember 2009 den Lesepeter.

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Diese Rezension wurde verfasst von cja.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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