10 kleine Pinguine reisen um die Welt

Autor*in
Fromental, Jolivet
ISBN
978-3-8489-0050-3
Übersetzer*in
Naumann, Ebi
Ori. Sprache
Französisch
Illustrator*in
Fromental, Jolivet
Seitenanzahl
128
Verlag
Aladin
Gattung
Fantastik
Ort
Hamburg
Jahr
2013
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
19,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Die mittlerweile bekannten 10 kleinen Pinguine des französischen Künstlerpaares reisen diesmal einmal um den Globus, auf der Suche nach der verlorenen Heimat, die am Ende mit geheimnisvoller Unterstützung wieder erreicht wird.

Beurteilungstext

Die 10 kleinen Pinguine haben jede Menge Spaß mit ihren Freunden am Südpol, doch dann kommt eine Gruppe Naturschützer, die sie auf eine Reise entführen, die eigentlich eine Kampagne gegen den Klimawandel werden soll. Doch die endet in einer Katastrophe, als das Schiff der Naturschützer mit einem Tanker kollidiert; die 10 kleinen Pinguine sind daran nicht ganz unschuldig. Zum Glück entpuppt sich der schwarze Teppich, der sich aus dem Tanker ergießt, als Sirup und die Naturkatastrophe hält sich in Grenzen. Nun werden die kleinen Pinguine allerdings von Chinesen entführt und sie sollen zu Taikonauten gemacht werden. Und nach dem nächsten beherzten Ausbruchsversuch - nun mit Hilfe eines Panda-Bären - geht die Reise weiter nach Paris, Moskau, zum Nordpol, nach New York, in die afrikanische Wüste, nach Japan, Südafrika und schließlich über Sydney wieder in ihre Heimat. In jedem Land - dem ein Kapitel mit einem kuriosen Abenteuer gewidmet ist - mischen die 10 kleinen Quirle die Menschen und Tiere gewaltig auf. Mit viel Witz und ohne jeden Pathos wird hier eine Geschichte fabuliert, die aktuelle Themen wie Naturschutz und Konsumgesellschaft, Sachinformationen und fantastisches Elemente versatzstückartig miteinander vermischt bzw. collagiert und dabei jeden Informationscharakter weit von sich zu weisen scheint. Dennoch zeigt sich die Handlung gerade wegen der geschickten und subtilen Einflechtungen wichtiger Informationen als interessanter Impuls, natürliche Gegebenheiten und aktuelle Entwicklungen zu hinterfragen. Das Buch gibt keine tragfähigen Antworten, wirft aber viele Fragen auf. Sehr überzeugend ist dabei, dass die Irrfahrt der kleinen Pinguine weniger als verzweifelte Suche denn als vergnügliches Abenteuer ganz ohne pädagogischen Zeigefinger inszeniert wird. So bekommen alle ihr Fett weg - auch die Umweltschützer - und selbst die Konsummagnaten beweisen, dass sie Menschen sind.
So legen Jean-Luc Fromental und Joelle Jolivet wieder einmal ein Buch vor, das das kreative und unkonventionelle Potenzial der beiden eindrücklich belegt. Und dass eine Fortsetzung nicht notwendig auf ihre Vorgänger reduziert werden muss, wird ebenfalls anschaulich vor Augen geführt. Das vorliegende Bilderbuch überschreitet viele Grenzen und will sich nicht so recht einordnen lassen. Es lädt damit zum Entdecken und Genießen ein - und ist folgerichtig mit Nachdruck zu empfehlen.

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Diese Rezension wurde verfasst von mr.
Veröffentlicht am 01.01.2010