10 kleine Gummienten
- Autor*in
- Carle, Eric
- ISBN
- 978-3-8067-5081-2
- Übersetzer*in
- Jacoby, Edmund
- Ori. Sprache
- Amerikanisch
- Illustrator*in
- Carle, Eric
- Seitenanzahl
- 30
- Verlag
- Gerstenberg
- Gattung
- BilderbuchMärchen/Fabel/SageSachliteratur
- Ort
- Hildesheim
- Jahr
- 2005
- Preis
- 16,90 €
- Bewertung
Teaser
Zehn kleine Gummienten gehen bei einem Sturm auf hoher See über Bord eines Containerschiffs. Während sich die Spur von neun Enten in der Weite des Meeres verliert, begegnet die zehnte kleine Gummiente einer richtigen Entenfamilie und lebt fortan bei ihnen.
Beurteilungstext
Im Juli 1992 ging ein Container mit 29.000 Gummitieren über Bord eines Schiffes, das auf dem Weg nach Amerika war. Einige dieser Spielzeuge wurden später in der Beringstraße gesichtet oder an die Küsten Alaskas und Grönlands gespült. Eric Carle hat diese Geschichte so begeistert, dass er sie zum Thema des vorliegenden Bilderbuchs gemacht hat.
Er erzählt darin die Geschichte von zehn kleinen Gummienten, die bei einem Sturm auf hoher See ins Meer fallen. Der Wind treibt sie auseinander und jede von ihnen erlebt ihre eigene kleine Geschichte. Eine Ente trifft im Vorbeischwimmen eine Schildkröte, eine andere einen Eisbären, eine Möwe oder einen Walfisch und dann verliert sich ihre Spur. Die zehnte kleine Gummiente jedoch trifft nach einer langen Reise eine Entenmutter mit ihren neun Küken. Als es am Abend dunkel wird, schwimmen alle zusammen in ihr Nest. Quack sagen die kleinen Enten, Quiek sagt die Gummiente und da waren es wieder zehn.
Eric Carle ist auch nach über 70 Bilderbüchern seinem Stil treu geblieben. Eine wunderbar poetische Geschichte, mit knappen Worten nacherzählt und farbenprächtig illustriert. Die großflächigen Zeichnungen dominieren das Geschehen durch ihre leuchtenden, klaren Farben und kombinieren gemalte Elemente mit Collagen, in der typisch kantigen Art.
Nur am Ende der Geschichte hat die Technik Einzug gehalten und die kleine Ente benötigt zum Quieken vier Batterien. Da bleibt die Frage offen, ob, wenn überhaupt, die althergebrachte manuelle Tonerzeugung mittels Luftstrom nicht den gleichen Dienst getan hätte? Die Bilderbücher von Eric Carle müssen den Wettstreit mit lärmenden Videospielen, Gameboys und sprechenden Computern nicht scheuen oder besser noch, sollten ihn gar nicht erst beginnen. Seine Bücher bestechen durch ihre Ideen und ihre künstlerische Umsetzung und benötigen keine technischen Finessen zur Überbrückung inhaltlicher Defizite - von den Kosten und ökologischen Gesichtspunkten einmal abgesehen.
Im Übrigen also ein wunderschönes Bilderbuch für kleine Zuhörer und große Vorleser, das den richtigen Ton trifft - so oder so!