1 und 1 macht 3

Autor*in
Guérif, Andy
ISBN
978-3-86873-705-9
Übersetzer*in
Schnappinger, Christine
Ori. Sprache
Französisch
Illustrator*in
Guérif, Andy
Seitenanzahl
64
Verlag
Knesebeck
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
München
Jahr
2014
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
14,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Der Titel ist Programm. Der Autor suchte gezielt - und fand jeweils drei Bilder oder Kunstobjekte, von denen das dritte eine Mischung aus den beiden ersten ist. Das ist zumeist sehr einsichtig und oft auch noch sehr witzig, vor allem, wenn sich der Humor erst mit Verzögerung einstellt. Für alle, die Kunst nicht (nur) tierisch ernst nehmen und für Kinder und Jugendliche, die über diesen Weg mit Kunst in Berührung kommen.

Beurteilungstext

Das Prinzip ist ebenso einfach wie das stimmige Arrangement. Man nehme Fantin-Latours ""Weiße Tasse und Löffel"" von 1864 und Dürers ""Feldhase"" von 1502, mische die beiden wunderbaren Bilder, lege sie in eine Zentrifuge und lasse das Ergebnis ausdrucken. Wir sehen: Meret Oppenheims ""Frühstück mit Pelz"" von 1936.
Gut, es dauert ein wenig, bis man alle Anspielungen versteht, aber die Mühe lohnt sich. Und sie fordert eine Reihe von Assoziationen. Nicht jeder Weg ist so deutlich wie ""Auto + Burger = Fat Car"" oder ""Rot (Vir Heroicus Sublimis) + Gelb (Marengo) = Orange (Expression de l'univers de la couleur mine orange)"".
Einige der Exponate spielen selbst und bewusst, zitieren das Original, das hier dargestellt wird (Bild nach ...), andere Zusammenstellungen sind augenscheinlich und viele sind sehr, sehr witzig.
Kunst ist ein ernstes Geschäft. Der Satz beinhaltet nicht nur das Wort ""Geschäft"", was den Kunstbetrieb ganz sicher kennzeichnet, sondern auch das Wort ""ernst"". Genau diese Art der Sichtweise führt dieses Buch ad absurdum. Kunst soll Spaß machen, soll zur Diskussion führen, festgefahrene Meinungen aufbrechen. Sie darf aber auch einfach ""schön"" sein.
Die Anordnungen auf dem querformatigen Buch sind deshalb dem Thema gemäß: Links sind die beiden Ausgangsbilder, rechts das ""Ergebnis"" sowie die Namen der Künstler und der Bildtitel.
Was man dem Buch vielleicht vorwerfen kann: Es gibt in der Anordnung keine kontinuierliche Steigerung. So ist man nach dem einen oder anderen Höhepunkt ein wenig enttäuscht, weil die Überraschung nicht mehr so stark ist wie zuvor. Beim zweiten oder dritten Betrachten des Buches - und das macht man sehr gern - entfällt allerdings dies Argument.

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Diese Rezension wurde verfasst von uhb.
Veröffentlicht am 01.01.2010