Gerstein, Mordicai

Der wilde Junge

Mit vielen Bildern wird die Geschichte des Wolfsjungen aus dem französischen Aveyron erzählt, der um 1800 entdeckt und gefangen wurde und nach wissenschaftlicher Untersuchung für schwer geistig behindert eingestuft wurde. Erst mehrjähriges Zusammenleben mit dem Arzt Itard bewirkte eine deutliche “Zivilisierung”, sprechen allerdings lernte der Junge nie. Das Buch umfasst die Zeit der Kindheit des Jungen bis zu den ersten Fortschritten.

Gerstein, Mordicai

Der wilde Junge

Im Jahre 1969 erschien Francois Truffauts Film “Der Wolfsjunge”. Mordicai Gerstein war so fasziniert, dass er selbst nach Frankreich reiste, um mehr über den Jungen zu erfahren, der ohne jeden zivilisatorischen Einfluss aufgewachsen war. 1998 erschien zeitgleich mit seinem Roman “Victor” das Bilderbuch. Im Januar 1800 wurde ein etwa 12-jähriger Junge von Jägern in den Wäldern Südfrankreichs eingefangen. Er hatte bislang noch keinen Kontakt zu Menschen gehabt und es irgendwie geschafft, zu überleben. Er konnte nicht sprechen, aß nur Kartoffeln und Walnüsse, schien taub zu sein und versuchte ständig zu fliehen. Nach wochenlangen Untersuchungen im Pariser Institut für Taubstumme hielten ihn die Gelehrten für schwer behindert und verloren das Interesse. Dr. Itard vom Institut nahm den Jungen mit nach Hause, nannte ihn Victor und versuchte ihn zu unterrrichten. Schließlich gelang es ihm und seiner Haushälterin, mit viel Liebe und Geduld aus Victor ansatzweise einen “Menschen” zu machen. Er konnte sogar einige Wörter lesen und schreiben. Sprechen lernte er aber nie.