Rosen, Sybil

Mensch sucht Sinn - “Fünf Erlebnisse mit den Weltreligionen”

Jugendliche, die sich in Opposition zu Erwachsenen befinden, weil sie verletzt wurden, weil sie ihre Rolle in der Familie nicht finden, weil Außenstehende sie einer Kultur zuordnen, die bisher gar nicht als die ihrige gesehen wurde und die Religion, die das erwachsene Umfeld anbietet und die plötzlich eine Antwort zu erhalten scheint - als Vision, Blick eines Opfers, Rückbesinnung. So sollen in Deutschland geborene Geschwisterkinder indischer Abstammung erklären, an was Hindus glauben, ohne dass sie mit dieser Religion vertraut wären. Die Familie fliegt nach Indien, begegnet einem Hindu, der weiß, wo der verlorene Brustbeutel liegt, glaubt einem Wahrsager, Kalpana will die Erinnerung an ihr vorletztes Leben zurück. Die Geschichten bezeichnen jeweils einen Wendepunkt, bleiben aber offen. Oder Tarik, dessen Bruder den strengen Islamisten spielt, was Tarek als selbstherrliche Arroganz erlebt und Antwort auf die Sinnsuche nach Arbeitslosigkeit. Erst die schwere Krankheit der Mutter mach Tarik klar, wie beruhigend Suren sein können und relativiert die Strenge des Bruders, wodurch die Familie wieder zusammenkommt. Schoschan kommt aus der Urkraine, der Vater lebt in Israel, sie findet ihren Platz in der jüdischen Gemeinde und der hebräischen Sprache, über die sie einladend erzählt wie über die Einzigartigkeit des Menschen und seiner jeweils sehr persönlichen, einzigartigen Religion - ein schöner Abschluss für dieses Buch.